ÜBER MICH
Was hat Sie dazu gebracht, Coach zu werden?
1984 hatte ich mein Fachhochschulstudium abgeschlossen. Als diplomierter
Sozialpädagoge bin ich zum Arbeiten in den selbstverwalteten Betrieb "ALAN" (Umzüge,
Ablaugerei, Gebrauchtmöbelhandel, Schreinerei)
in Reutlingen eingestiegen. Dort machte ich vier Jahre lang meine ersten praktischen
Erfahrungen mit kooperativen Arbeitsformen. Mitverantwortung tragen hieß, sich einmischen - und
ich hab mich immer eingemischt.
1988 wechselte ich in das selbstverwaltete Kulturcafé NEPOMUK in Reutlingen und
arbeitete dort 10 Jahre im Kollektiv.
Welche Erfahrungen haben Sie dort gemacht?
Das Kulturcafé war im Lauf der Jahre gewachsen (größere Räume, Biergarten, Kulturbühne,
Nebenräume, über 20 Mitarbeiterinnen) - die Fragen und Anforderungen auch. In diesen zehn Jahren
konnte ich viele wichtige kollektive Führungserfahrungen machen. Sei es bei der Mitarbeiterentwicklung,
der Organisationsentwicklung, Fragen des Controlling, im Marketing oder zur ‚Corporate Identity'
oder Kulturkonzeptentwicklung.
Als Mitglied der "Geschäftsführung im Team"
(vormals "Kollektiv") mussten wir zusammen alle betriebswirtschaftlichen Fragen meistern.
Unser Versuch: kooperativ arbeiten und gleichberechtigt beteiligt sein. Es gab eine große
Spannung zwischen unseren Ansprüchen und Wünschen nach Egalität und den vorhandenen oder nicht
vorhandenen individuellen fachlichen und persönlichen Kompetenzen.
Nach und nach wurden mir die eigenen und auch die
strukturellen Grenzen bewusst. Ich begann, nach Auswegen zu suchen. Weiterbildungen
in kooperativem Management, Mitarbeiterentwicklung, Marketing und Organisationsberatung
legten eine erste Spur in Richtung Beratung.
Im Cafe ging es nicht mehr weiter?
Nein, innerhalb des Betriebs war eine Weiterentwicklung nicht mehr möglich.
1998 verließ ich das Cafe und arbeitete zunächst im Kulturmanagement in
Tübingen bei
"Grupo Sal" und in Konstanz bei "Hand in Hand - International e.V.".
Ich studierte zu der Zeit auch Kulturmanagement an der Fernuni Hagen.
Wann kam der Schritt in die professionelle Ausbildung?
2001 entschied ich micht aus all diesen Erfahrungen und Erkenntnissen für eine fundierte
Ausbildung in personenzentrierter
Gesprächsführung nach Carl Rogers und
Focusing nach Gene Gendlin und darauf aufbauend für eine qualifizierte
Coachingweiterbildung. Meine Ausbilder waren Dieter Müller
und Heinz-Joachim Feuerstein vom Focusing-Zentrum-Karlsruhe in Weingarten.
Zwei Freunde, die mich auf diesem Weg begleiteten, anregten und ermutigten, sind Birgit Peter (systemische Supervisorin) und
Axel Henning (personenzentrierter Supervisor).
Ich entwickelte in dieser Zeit auch meinen "Coachingansatz der 5 Felder" und entdeckte den "Dialog"
nach David Bohm und Martin Buber, der sehr gut mit der Ausbildung, meinem Ansatz, meinen Erfahrungen aus Arbeit und Beratung
zusammen passt. Die dialogische Orientierung ist nun ein Hauptbestandteil meiner Coachingangebote.
Wann begannen Sie mit der Beratungsarbeit?
2000 begann ich Einzelpersonen und Teams in Lebens- und
Arbeitsfragen zu beraten. Darunter waren hier in Tübingen ein Gründerinnencoaching des Naturkostladen"Rote
Rübe", mit einem Mix aus Existenzgründungsberatung, Teamentwicklung und Finanz- und Buchhaltungsberatung.
2002 begann ich ein Langzeitcoaching für Führungskräfte der
Kulturkneipe
"Konfetti" in Neustadt.
2003 ein Einzelcoaching des leitenden Arztes der SchwerPunktPraxis (SPP) Stuttgart und
Seit 2004 bin ich freiberuflich als dialogischer Berater, Dialogtrainer und
Coach tätig.
Seitdem berate ich unterschiedlichste Menschen bei Problemen aller Art, unterstütze Paare bei der
Verbesserung ihrer Partnerschaft und begleite Teams mit Coaching und Moderation.
2005 z.B. konnte ich für das Team von KU3 (heute FranzK) in Reutlingen eine Teamdiagnose durchführen.
Wie ging es weiter? Haben Sie Ihren Weg gefunden?
Ja, da bin ich mir sicher.
2005 konnte ich bei der Firma Metis - 'Wege zur Arbeit', einsteigen. Langzeitarbeitslose
Menschen, also von Hartz IV Betroffene, können dort in Gruppen und als Einzelpersonen Unterstützung
erwarten.
2005/2006 war ich zunächst in Tübingen, dann in Stuttgart bei Metis hauptsächlich mit Einzelberatung
und Gruppencoaching aktiv. Es ist faszinierend mitzuerleben, wie wichtig es für Menschen ist, Zutrauen zu sich zu
gewinnen, um sich dann auf die Suche nach dem eigenen Weg, der eigenen Spur zu machen. Es gelingt
nicht immer. Biografische und soziale Hemmnisse stehen manchmal dagegen. Aber wenn es gelingt,
die Wünsche und Träume mit einzubeziehen, dann kann ein beeindruckender Entwicklungsprozess entstehen.
Natürlich braucht es auch ein Quentchen Glück, um auf dem heutigen Arbeitsmarkt eine Anstellung
zu erhalten. Es lohnt sich jedoch sehr, in diese Selbsterkundung und Wegefindung Kraft zu geben.
2006 verfolgte ich meine Spur konsequent weiter und ging nach München ins Institut für
Vermittlungscoaching.
2007 schloss ich die Ausbildung zum Vermittlungscoach (IHK) ab und arbeite seither daran,
diesen faszinierenden, visionsorientierten Coachingansatz in Tübingen umzusetzen. In der Vermittlungscoaching
Genossenschaft war ich bundesweit als Trainer für Vermittlungscoaching tätig.
Seit 2008 arbeite ich wieder bei Metis in Esslingen und Stuttgart.
2009 konnte ich für die NEUE ARBEIT Tübingen das "Beratungskonzept PEP - Potenzial-Entwicklungs-
Projekt" (für
schwer vermittelbare Menschen) entwickeln und die Startphase praktisch und supervisorisch begleiten.
Seit 2010 habe ich Erfahrungen im Coaching mit den Zielgruppen "alleinerziehende Mütter",
"REHA-bedürftige Arbeitsuchende", "Migranten" und Menschen der "Gruppe 50 plus".
2011 und 2012 habe ich die konzeptionelle Verantwortung für eine Ausbildungsprojekt der Fa. Metis in
Stuttgart übernommen: "Trainerausbildung für Migrantinnen und Migranten". Leider wurde es nicht realisiert.
Was noch?
2009 begann ich meine Ausbildung zum "Systemisch-lösungsfokussierten
Therapeuten". Im Institut "wilob (www.wilob.ch)" lernte ich die Vorteile der lösungsfokussierten
Beratung und Therapie kennen.
Möchten Sie mehr erfahren? Hier geht es zu meinem Angebot:
Lösungsfokussiertes Kurzzeitcoaching
2013 schloss ich die Therapieausbildung mit Diplom ab und biete auch Kurzzeittherapie für Einzelpersonen,
Paare und Familien an.
2013 - 2014 leitete ich für den BBQ in Tübingen zwei Projekte für die Zielgruppe "Menschen 50plus"
und wechselte Ende 2014 in ein neues Aufgabenfeld.
Eine neue Herausforderung?
Ja, und eine große Chance. Von 2014 bis 2017 konnte ich in Tübingen beim Aufbau der Regionalstelle des
Vereins "refugio Stuttgart" engagiert mitarbeiten. In der psychosozialen Beratungsarbeit für traumatisierte Flüchtlinge habe ich 4 bis 5 Tage
wöchentlich meine Beratungserfahrungen, mein Knowhow und mein Wissen aus der Therapieausbildung eingebracht.
Seit 2018 biete ich nun meine Kompetenzen aus der "psychosoziale Beratung für traumatisierte Menschen mit
Migrations- und Fluchterfahrung" freiberuflich an.
Professionell arbeitende Kollegen und Kolleginnen und soziale Einrichtungen im Flüchtlingsbereich unterstütze ich mit Supervision, Coaching und Workshops.
Meine Angebote finden Sie auf meiner zweiten Website: Psychosoziale Trauma-Hilfe Tübingen
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